I n der beschaulichen "Seniorenresidenz Burgblick" in Nideggen lebt Opa Bertold und denkt an sein ereignisreiches Leben zurück. Da tauchen unversehens amerikanische Kriegsveteranen auf, die ein dunkles Geheimnis aus den Tagen des zweiten Weltkrieges und den verheerenden Kriegsereignissen im Hürtgenwald mit einigen Bewohnern der Seniorenresidenz verbindet.

Als der erste Mord geschieht, ist Opa Bertold klar, dass sein kriminalistischer Spürsinn gefragt ist, sehr zum Leidwesen seiner Enkeltochter Rita, der Kriminalkommissarin aus Köln.
Ihre Sorge ist berechtigt: Mehrere Menschen müssen sterben, bevor der Senior-Ermittler und seine Mitstreiter das Geheimnis um die alten Kameraden und die Hölle im Hürtgenwald aufklären können.

Rezensionen

• Jeder, der schon mal in der Nordeifel war, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Es ist köstlich zu lesen, wie die „Rentnerband“ aus Langeweile in einen Kriminalfall stolpert und ihn dann auch noch löst.
Dass die ganze Geschichte noch mit einem ordentlichem Schuss Humor gewürzt ist, gibt dem Ganzen noch den letzten Pfiff.

m. g.ka.

• Macht süchtig: Ich habe das Buch sehr genossen, mich spontan in Opa Berthold verliebt, die Fortsetzungen bestellt und bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
DingMauTeng

• Bestimmt sind diese Bände nicht die große Kriminalliteratur à la George Simenon oder Conan Doyle oder gar Agatha Christie. Nein. Es sind leicht lesbare Eifelkrimis mit einer interessanten Geschichte und gut recherchiertem Hintergrund.
Oskar S.

Bewertung:   4,0/5 Amazon

Der Autor

wurde 1967 in Düren geboren. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann und anschließendem Wirtschaftsstudium arbeitete er als selbstständiger Unternehmensberater und lebt heute als Autor in Bonn. Seine Tatorte finden sich vornehmlich in den Tälern und Höhen von Nideggen bis Monschau.
Dort ermittelt auch sein Lieblings-Protagonist Opa Bertold, der sich erstmals im Frühjahr 2009 mit 'All die alten Kameraden' in das kriminalistische Geschehen der rauhen Eifel einschaltete.


*** Nideggen ***

ist eine Kleinstadt des Kreises Düren mit gut 10.000 Einwohnern und liegt am Rande des Nationalparks Eifel in der Rureifel.
Der Ortsteil Schmidt grenzt an die zweitgrößte Talsperre Deutschlands, die Rurtalsperre und besitzt einen eigenen Badestrand, außerdem einen Wildpark mit Rotwild, Damwild, Schwarzwild, Mufflons und Lamas.

Klettern mit Eintritt

Berühmt sind die Buntsandsteinfelsen bei Nideggen, die steil aus dem Rurtal aufragen und seit über 100 Jahren zu einem Ausflugsziel für Klettersportbegeisterte aus ganz Deutschland geworden sind, für das sich sogar der Deutsche Alpenverein engagiert.
Helm, Sicherungsseil und Steigschuhe einpacken und dann los? So einfach geht´s nicht an der Rur - wir sind schließlich in Deutschland, dem Land der Vorschriften und der Bürokraten! Da muss auch für eine sportliche Aktivität in der freien Natur erst eine Eintrittskarte gelöst werden.
Aber es gibt einen Trost: Für absolute Fans der Region sind Jahres-Klettertickets verfügbar...

Erwähnt wurde Nideggen das erste Mal im Jahr 1184, in einer Zeit, als das heutige Wahrzeichen, die Burg Nideggen, errichtet wurde. Darin werben zwei Restaurants am Gäste, das Restaurant Kaiserblick und Brockel Schlimbach, das erstmals 2019 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde.

Wo bleibt Woelki?

Im Burgturm ist auf mehreren Etagen ein Museum untergebracht, mit den üblichen Mittelalter-Accessoires wie Rüstungen, Hellebarden und Schwerter. Wer will, kann sich Folter- und Verhörmethoden, Gerichtsbarkeit und Kerkerhaft erklären lassen und anschließend im Keller der Burg das Verlies besichtigen, in dem die Kölner Erzbischöfe Konrad von Hochstaden und Engelbert II. von Falkenburg gefangen gehalten worden sind.
Eine Reihe Kölner Katholiken wollten den guten, alten Brauch für Kardinal Woelki wieder aufleben lassen, der ihrer Ansicht nach an diesem Ort seine vom Papst verordnete Auszeit hätte absitzen sollen.
Sein monatliches Grundgehalt von etwa 13.800 Euro ("Gottes Lohn") bezieht Woelki in dieser Zeit weiter - ein mehr als angemessenes Schmerzensgeld für die Entbehrungen im Nidegger Burgverlies.

Glück im Unglück

Wer durch die romantische Nideggener Altstadt schlendert, vorbei an Fachwerk- und Buntsandsteinhäusern mit Blick auf die beiden erhaltenen Stadttore, kann sich kaum vorstellen, dass Nideggen während des Zweiten Weltkriegs zu fast 90% zerstört und danach praktisch komplett neu aufgebaut worden ist.
Mit einem "blauen Auge" ist das Städtchen dagegen bei der Eifelflut vom 14. Juli 2021 davongekommen: Nach ersten Meldungen, dass die Rurtalsperre überläuft, wurden zwei Ortsteile vorsichtshalber evakuiert. Deren Bewohner konnten jedoch schon kurz darauf wieder zuhause einziehen - die Schäden hielten sich in Grenzen.


„Grüne Neune“: Wein aus der Rureifel?

Riesling von der Mosel, Rotwein von der Ahr - jeder Weinliebhaber kennt die feinen Tropfen. Seit der Eroberung der Region durch die Römer - also seit rund 2.000 Jahren - gedeihen die Reben an den Hängen der beiden Eifelflüsse, bis vor 100 Jahren auch weiter nördlich: Historischen Urkunden zufolge wurde der Weinbau rund um Nideggen erst im Jahr 1911 aufgegeben.
Seit 2021 wachsen wieder Rebstöcke auf einem Hügel bei Nideggen (Südhang natürlich). 12.000 auf einer Fläche von 3,8 Hektar sind schon gepflanzt, und es sollen noch mehr werden.
„Grüne Neune“ haben die angehenden Winzer ihre Marke getauft; robuste Rebsorten wie Solaris, Sauvignac und Satin noir sollen gut zu dem etwas rauheren Klima der Rureifel passen.
Für die Kleinstadt Nideggen könnte das Projekt zu einer neuen Touristen-Attraktion werden, denn ein Hofverkauf und eine Straußenwirtschaft sind bereits fest eingeplant. Und für Besucher, die eher auf Gerstensaft stehen, gibt es sogar eine lokale Brauerei mit eigenen Biermarken - und das schon seit 1791.

Bewertung:   4,2/5  Tripadvisor