E in Einbruch führt Kommissar Schwarz, den Exil-Kölner, in die ehemalige Nazi-Ordensburg Vogelsang. Alles sieht zunächst nach einem Routinefall aus, doch als man bald darauf am gleichen Ort einen getöteten Journalisten findet, wird schnell klar: Die Angelegenheit ist komplizierter, als sie auf den ersten Blick scheint.

Ob hinter den Taten Neonazis stecken, ob die Motive bei geheimnisvollen, alten Dokumenten, bei lang verschollenen Kunstschätzen oder bei den skrupellosen Machenschaften menschlicher Heuschrecken zu suchen sind, bleibt vorerst ein Rätsel
Dann geraten die Ereignisse außer Kontrolle: Im Schleidener Tal bricht eine Welle von Gewalt aus, die auch vor Schwarz selbst nicht Halt macht. Er kann erst dann Licht ins Dunkel bringen, nachdem er dem Tod mehr als einmal ins Auge geblickt und einen Weg gefunden hat, seine Ängste zu besiegen.

Rezensionen

• Spannung vor historischen Hintergrund in der Nordeifel:
Die Zeit des Dritten Reiches als die Basis für einen Regionalkrimi zu nehmen ist ein riskantes Unterfangen und gelingt nicht jedem Autor. Hier wird jedoch aus dem aktuellen Thema der von Nazis geraubten Kunst vor dem Hintergrund der Ordensburg Vogelsang eine spannende Geschichte entwickelt.«

Kronos

• Geheimnisvolle Eifel lädt zum Schmökern ein: Eine von Anfang an spannende Geschichte, die jeden Krimifan fasziniert. Dem Autor ist es gelungen die Spannung permanent zu steigern, bis am Schluss deutlich wird, was sich auf dem riesigen Gelände der Nazi-Ordensburg Vogelsang alles verbirgt.
Petra Schott

• Es war vom ersten Satz an spannend! Schade nur, dass es der zweite und zugleich auch letzte Band mit Kommissar Schwarz ist!
Ich hätte gerne noch mehr von Stephan Everling und seinem Kommissar Schwarz gelesen - vielleicht gibt es eines Tages doch noch einen 3. Band...
DUN

Bewertung:   4,8/5 Amazon

Stephan Everling

wurde 1963 in Bonn geboren. Nach Abitur, Diplom als Volkswirt sozialwissenschaftlicher Richtung an der Universität zu Köln und einer Ausbildung als Jazz-Gitarrist gelangte er in die Kölner Kunstszene.
Dort begann er mit Maf Räderscheidt zusammen Performances zu entwickeln, schrieb für die Machtwächter und Springmäuse Texte und Musik, gründete mit Hella von Sinnen und vielen anderen die Rosa Sitzung, bis er sich mit dem Krimi "Mitternachtsmosaik" dem Schreiben zuwandte. Mehrere weitere Bücher folgten.

2008 übersiedelte er nach Schleiden in der Eifel, wo er vom örtlichen Bürgermeister freundlich zu einem Eifelkrimi gedrängt wurde, "Totenkammerwald", der die gerade aktuelle Finanzkrise thematisierte (und den Bürgermeister).
"Totenvogelsang" ist der zweite Krimi, in dem sich sein Ermittler Kommissar Schwarz durch die Eifelkulisse kämpft.

Stephan Everling ist freier Mitarbeiter in der Lokalredaktion Euskirchen der Kölnischen Rundschau.


NS-Ordensburg Vogelsang

Den riesigen Gebäudekomplex oberhalb der Urfttalsperre im Nationalpark Eifel könnte man für eine mittelalterliche Burg halten, trutzig in den Hang gebaut. Graue Schieferdächer, wehrhafte Bruchsteinfassaden. Doch weit gefehlt: Inmitten des Nationalparks Eifel befindet sich eine der größten Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie erst britischer, dann belgischer Truppenübungsplatz. Seit 2006 entwickelt sich ein neuer Ort: Vogelsang IP als „Internationaler Platz“ für Toleranz, Vielfalt und friedliches Miteinander. Heute ist Vogelsang IP ein Ausstellungs-, Kultur- und Bildungszentrum, ein außerschulischer Lernort und ein außergewöhnlicher Tagungs- und Veranstaltungsort mit dem original erhaltenen Kinosaal aus den 1950er Jahren.

Herzstück ist das neue Forum Vogelsang IP mit seinem markanten Besucherzentrum aus Stahl und Glas direkt auf dem historischen Adlerhof. Von hier gelangt man direkt zu den beiden zentralen barrierefreien und viersprachigen Dauerausstellungen des Ortes: die NS-Dokumentation „Bestimmung: Herrenmensch. NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“ und die Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ des Nationalpark-Zentrums Eifel.

Die große Flut

Knapp vier Wochen nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe vom 14. Juli 2021 gab es gute Nachrichten aus dem Nationalpark Eifel: Die wichtigsten Wanderwege - inklusive des 84 Kilometer langen „Wildnis-Trails“ - sind wieder frei, Ranger- und Waldführer-Touren wieder möglich.
Auf Grund seiner Lage auf dem Plateau haben Burg Vogelsang selbst, das Besucherzentrum und die Nebengebäude nur geringe Schäden hinnehmen müssen, ganz anders als die Nationalparkverwaltung mit Sitz in Gemünd. Das Hauptgebäude des Nationalparkforstamtes sowie die Büromodule dahinter standen bis zu 1,30 Meter unter Wasser. Nach den Räumungs- und Säuberungsarbeiten müssen beide Gebäude kernsaniert werden. Das gilt auch für das zerstörte Nationalparktor in Gemünd, eine Art Infocenter mit interaktiven Ausstellungen, das bis auf Weiteres geschlossen bleibt.
"Amtshilfe" leistete der Nationalpark für die umliegenden Ortschaften in ungewöhnlicher Form: Der große Besucherparkplatz in der Nähe von Burg Vogelsang wurde als Zwischenlager für tausende Tonnen Schutt hergerichtet, die bei der Flut in der ganzen Region angefallen waren.

Bewertung:   4,0/5  Tripadvisor