E s darf gewiehert werden: Da gibt es eine Pferdeflüsterfrau an der Mosel, die um ihre Existenz bangt, denn ein Seuchenherd scheint sich auf ihrem Hof zu entwickeln.
Und das kurz vor der Hochzeit mit dem Bürgermeister, der sich zum Gegenspieler entwickelt. Aber es zeichnet sich eine Alternative ab - der fesche Tierarzt, der gerade erst aus Berlin zugezogen ist.

„Gut und Böse sind rasch identifiziert, und man ahnt früh, wie die Geschichte enden wird. Trotzdem schaut man gerne zu, was vor allem den Darstellern zu verdanken ist“, urteilt eher versöhnlich TV-Kritiker Tilmann P. Gangloff.

Ein Liebesdrama mit 08/15-Zutaten

Sebastian, der neue Tierazt, hat auf dem Reiterhof von Katherina bei einer Zuchtstute den Erreger einer gefährlichen Seuche diagnostiziert. Jetzt will der zuständige Amtsarzt vorsorglich auch die gesunden Pferde des Hofs einschläfern lassen. Unterstützung bekommt er dabei ausgerechnet von Katherinas Verlobtem Daniel, der als Bürgermeister um das touristische Image seiner Gemeinde fürchtet.
Sebastian hält das für übertrieben hält und setzt gemeinsam mit Katherina alles daran, das Leben der Tiere zu retten. Natürlich kommen sich die beiden dabei auch privat immer näher...

Dreharbeiten an der Mosel

Der Münchner Filmproduktionsfirma "TV60Film" haben sie an der Mosel den roten Teppich ausgerollt und acht Mitarbeitern den ehrwürdigen Sitzungssaal im Rathaus Bernkastel-Kues für die Vorbereitungen des Filmprojekts zur Verfügung gestellt.
Steffen Günther ist der Produktionsleiter, bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Der Berliner ist zum ersten Mal an der Mosel, und er ist begeistert von der freundlichen Aufnahme seines Teams, von der Landschaft und den romantischen Dörfern. Die Fachwerkkulisse der Bernkasteler Altstadt, die Fähre in Pünderich, die Jugendstilarchitektur in Traben-Trarbach, überhaupt die herbstliche Landschaft mit den goldfarbenen Weinbergen, das alles passe zu einem Liebesfilm.

Filmkritik

• Herzschmerz, knuffige Viecher und eine schöne Landschaft – altbewährte Zutaten für ein Filmchen, das zielgerichtet seinem weinseligen Happy End entgegentrabt und im Abgang ebenso süßlich ist wie mancher Moselwein.
tvspielfilm.de

• Romantischer (Fernseh-)Familienfilm von der Stange.
Filmdienst

• Überzeugend ist hier nur die wunderbare Mosellandschaft von Bernkastel-Kues und Umgebung.
Prisma

Bewertung:   4,9/10  IMDb


*** Bernkastel-Kues ***

liegt im Moseltal, zirka 50 Kilometer von Trier entfernt, und zählt gut 7.000 Einwohner. Den zweiten Namensbestandteil machte Nikolaus von Kues (latinisiert Cusanus) europaweit bekannt, ein Philosoph, Theologe und Mathematiker. Cusanus wurde 1401 an der Mosel geboren und gehörte zu den ersten deutschen Humanisten in der Epoche des Übergangs zwischen Spätmittelalter und früher Neuzeit.
Heute sind in seiner Geburtsstadt diverse Gebäude und Einrichtungen nach ihm benannt und auf dem Mond sogar ein großer Krater. Dabei entdeckten Archäologen die ersten Zeugnisse menschlicher Besiedlung in Kues deutlich früher und datierten sie auf etwa 3000 v. Chr.
Auch die Römer fühlten sich bekanntermaßen an der Mosel wohl und brachten den Wein mit; Beschläge, Keramik- und Eisenfunde weisen auf ein römisches Kastell aus dem 4. Jahrhundert in der Nähe der heutigen Burgruine Landshut hin.

Als beliebter Aussichtspunkt über das Moseltal lockt die Burgruine Landshut, eine ehemalige Sommerresidenz der Trierer Erzbischöfe, die 1692 durch ein Feuer zerstört wurde. Heute dient sie als beliebter Aussichtspunkt über das Moseltal.

Wein und Sightseeing - in welcher Reihenfolge auch immer - definieren die Anziehungskraft von Bernkastel-Kues auf Touristen.
Viele sehenswerte Plätze und Gebäude laden zum Verweilen ein, so beispielsweise der mittelalterliche Marktplatz mit seinen Giebelfachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert. Um den St. Michaelsbrunnen von 1606 gruppieren sich eine Reihe gut erhaltener Bauten und auch das Renaissance-Rathaus von 1608.
Ein dreiviertelstündige Fahrt mit der Panoramabahn zu den Highlights des Moselstädtchen wird in der Saison von Mai bis Oktober angeboten.

Fehlinvestition des Sonnenkönigs

Nur wenige Kilometer von Bernkastel-Kues entfernt liegen die übergrünten Ruinen einer Festung an der Moselschleife von Traben-Trabach. Die gewaltige Anlage zog sich weit über den ganzen Bergrücken, sie belegte eine Fläche von 50 Hektar.
In Auftrag gegeben hat sie 1687 Frankreichs »Sonnenkönig«, Ludwig XIV., bei seinem Festungsarchitekten Sebastien Vauban. So erhielt das Plateau seinen Namen - Mont Royal. Nach der Fertigstellung sollten hier 8500 Soldaten ihren Dienst tun, in einem Lager direkt neben dem Festungskern war »bed & breakfast« für weitere 12.000 Soldaten der Rheinarmee eingeplant.
Nach 11 Jahren wurden die Arbeiten eingestellt und die rund 8000 Zwangsarbeiter nach Hause geschickt: Ludwig XIV. hatte in einem Friedensvertrag zugesagt, nicht mehr nach Osten zu expandieren und seine Truppen, die auf dem Mont Royal bereits ihren Dienst taten, abgezogen. Im Frühjahr 1698 ließ er die Anlage zerstören, wie übrigens auch über 90% der Schlösser und Burgen in der Eifel, die er in den Jahren zuvor erobert hatte.

Bewertung:   4,7/5  Tripadvisor

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Liebesdrama

ZDF2009


Regie: Ariane Zeller
Produktion: TV60Film
Darsteller: Valerie Neuhaus, Gregor Törzs, Géraldine Raths, Doris Kunstmann