G iorgio wächst als Kind armer Bergbauern im kleinen Dorf Sonogno im Tessin auf. Eines Tages bricht sich seine Mutter den Fuß. Weil die Familie kein Geld für den Arzt hat, wird Giorgio als Kaminfegerbub verkauft. Der „Mann mit der Narbe“, Antonio Luini, bringt ihn zusammen mit anderen nach Mailand.

Die Schlote der Stadt

Zusammen mit 13 anderen Jungen tritt Giorgio die lange und gefährliche Reise nach Mailand an. Schon in der ersten Nacht kommen neun Kinder bei einer Bootsfahrt ums Leben. Als Giorgio und die anderen Überlebenden schließlich Mailand erreichen, werden sie sofort von Luini an Schornsteinfeger verkauft, für die sie als Gehilfen arbeiten sollen. Giorgio hat Glück im Unglück, weil sein „Meister“ es gut mit ihm meint. Dennoch muss er in einem kalten Kellerverschlag hausen und sein Leben riskieren, um die engen Schlote der Stadt zu reinigen. Bald trifft Giorgio die anderen Jungen wieder, die sich mittlerweile zur Bande der „schwarzen Brüder“ zusammengeschlossen haben. Gemeinsam kochen sie füreinander und können endlich auch der Kinderbande der „Wölfe“ die Stirn bieten.

Dreharbeiten

„Eigentlich spielt die Szene am Ufer des Lago Maggiore”, erzählte Produzent Fritjof Hohagen. „An den Katzensteinen dreht das Team die finale Verfolgungsjagd, bei der der Mann mit der Narbe, gespielt von Moritz Bleibtreu, versucht, die Jungen an der Flucht in den Tessin zu hindern. Er wird dabei von der Bande überwältigt und gefangen genommen. Entgegengenommen wird der gefesselte Schurke dann von Pater Roberto, den Richy Müller spielt.“
Den beiden Arbeitstagen, die das insgesamt 60-köpfige Team – darunter 15 Schauspieler – in der Eifel zubrachte, entspringen letztlich nur ein paar Minuten des Films.
„Wir drehen hier historische Waldszenen, da wir hier einen abgeschotteten und noch sehr unberührten Wald haben“, lieferte der Aufnahmeassistent eine weitere Erklärung.

Filmkritik

• Die geschichtliche Seite ist interessant und beruht auf einer wahren Begebenheit, aber der Film zieht sich in die Länge und ist ermüdend. Einmal und nicht unbedingt wieder.
Osch

• Ein Film über praktizierte Gegenwehr gegen Ausbeutung, der schließlich im Triumph der Entrechteten mittels kollektiven Handelns endet – ein Film, in dem es um mehr geht als in so vielen gegenwärtigen Jugendfilmen, das weckt Erwartungen.
Man kann dem Film zugutehalten, dass er auf Slapstick­einlagen verzichtet, aber in der Erinnerung, schon kurz nach dem Sehen, reduziert er sich auf eine in schönen Bildern allzu glatt ablaufende Geschichte, in der auch eine Bande von Mailänder Straßenjungen am Ende schnell umschwenkt und die Sache der Schwarzen Brüder unterstützt. Von dem Schweizer Regisseur Xavier Koller, der 1991 für seinen Film REISE DER HOFFNUNG mit dem Oscar für den besten nicht englischsprachigen Film ausgezeichnet wurde und seitdem in den USA arbeitet, hätte man einfach mehr erwartet.

Frank Arnold, epd-Film

• ...Statt diese Botschaft subtil auf der Erzählebene zu transportieren, wird sie wie eine Moralpredigt für Dumme vorgetragen und verliert gerade dadurch ihre Relevanz. Und so kann auch das überzeugende historische Setting nichts daran ändern, dass "Die schwarzen Brüder" letztlich keine mitreißende Abenteuergeschichte, sondern eher ein mäßig erzähltes Kindermärchen geworden ist.
Sophie Charlotte Rieger, Tittelbach.tv

Bewertung:   6,1/10  IMDb


*** Katzensteine ***

Im „Mechernicher Wald“, der sich von der östlichen Stadtgrenze Mechernichs bis Satzvey erstreckt, erheben sich an der Grenze zur Veybachaue bei Katzvey die Katzensteine.
Die markante Felsformation aus Buntsandstein-Naturfelsen entstammt einer mächtigen Flussablagerung, die vor ca. 220 Millionen Jahren die gesamte Eifel überdeckte. Im Laufe der Jahrmillionen haben Hebungs- und Senkungsvorgänge der Erdkruste sowie Regen, Wind und Frost zum derzeitigen Aussehen beigetragen. Die dabei entstandenen überhängenden Felspartien boten einen natürlichen Schutz vor widrigen Witterungseinflüssen.

Schon 1937 wurde das Gebiet rund um die Katzensteine unter Naturschutz gestellt und wird heute von Wanderern - und Filmteams - gerne angesteuert.
Nicht weit entfernt liegt das Areal eines römischen Steinbruchs, der vermutlich seit der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts betrieben wurde. Außerdem fand man Überreste eines kleinen Tempels aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., geweiht der Göttin Diana und mit Buntsandstein der Katzensteine hergestellt.

Bewertung:   4,2/5  Tripadvisor

Drama • Jugendfilm

Studiocanal  2013


Regie: Xavier Koller
Produktion: Enigma Film, Herold Productions
Darsteller: Fynn Henkel, Moritz Bleibtreu, Waldemar Kobus, Richy Müller