A lle klagen über den Nachwuchsmangel in den »systemrelevanten« Berufen - es fehlen Erzieherinnen und Pfleger, Handwerker und Facharbeiter. Dabei hat es eine andere Branche noch viel schwerer, nur spricht kaum jemand darüber: die Klöster.

Auch in der Eifel macht ein Kloster nach dem anderen dicht oder wird - im Rahmen einer freundlichen Übernahme - fit gemacht für eine alternative Nutzung, gerne auch mit spirituellem Touch. Darauf spezialisiert hat sich der Eifler Brauerei-Unternehmer Wolfgang Scheidtweiler.

So haben beispielsweise die Trapistinnen von Maria Frieden (Dahlem) Ende 2021 ihren Standort aufgegeben. Für Mariawald (Heimbach) hatten sich bereits Anfang 2018 die letzten Hoffnungen zerschlagen: Zwar pochte keiner der Mönche auf eine zeitgemäße Vorruhestandsregelung, bei einem Durchschnittsalter von 81 Jahren war jedoch kein geregeltes Klosterleben mehr möglich.

Diener des Herrn

In Valkenburg, nicht weit von Aachen, wurde 2016 im ehemaligen Kloster Simpelveld eine "Internationale Butler Akademie" eingerichtet. James und seine Kollegen trainieren acht Wochen lang für den perfekten Umgang mit der Etikette, zum stolzen Preis von 13.750 Euro pro Person. Sie decken Tische ein, kochen, reinigen und servieren. Später landen die Absolventen nicht selten beim Hochadel oder bei reichen Geschäftsleuten. Man dient immer noch dem Herrn, aber eben einem anderen...

Und führe uns nicht in Versuchung

Drehbuchautoren und Regisseure müssen nicht unbedingt die Wirklichkeit abbilden, bei ihnen sind die Nonnen nicht 78, sondern eher 28 Jahre alt.
Na klar, das Auge isst mit...
In der Degeto-Komödie "Da hilft nur beten" geraten ein erfolgreicher Werbemanager und eine junge Ordensschwester aneinander und entdecken gemeinsame Interessen:
Schwester Charlotte (Kristin Suckow) hält zunächst nicht viel vom Werbeprofi Conrad (David Rott), der vorübergehend im Kloster Sankt Lioba gestrandet ist. Der soll dann aber dabei helfen, aus den von den Nonnen hergestellten Produkten die dringend benötigte Einnahmequelle zu erschließen.
Da kommt man sich dann schon etwas näher.

Dreharbeiten

Produziert wurde die Komödie für den "Endlich Freitag"-Sendeplatz der ARD-Tochter Degeto, gedreht hat man vom 25. August bis zum 22. September 2021 in Düttling, einem Ortsteil von Heimbach, in Neuwied, Koblenz und Linz am Rhein.
Kristin Suckow und David Rott spielen die Hauptrollen. Regie führte Michael Rowitz nach einem Drehbuch von Xaõ Seffcheque.

Bewertung:   6,0/10  IMDb


*** Düttling ***

heute Teil der Stadt Heimbach, ist der südlichste Ort im Kreis Düren und liegt auf dem waldreichen Höhenzug Kermeter im Naturpark Nordeifel.
Häufig erwähnt wird Düttling in Zusammenhang mit der Wildniswerkstatt des Nationalparks Eifel, der direkt an den Ort angrenzt. Es handelt sich um eine Umweltbildungseinrichtung, gegründet 2007 für Kinder und Jugendliche, die bereits in den ersten 10 Jahren ihres Bestehens etwa 70.000 Teilnehmer bei 3.500 Veranstaltungen zählte. Wald und Wildnis mit allen Sinnen erleben das Terrain auch abseits der Wege zu erkunden und mittags am Lagerfeuer bei Stockbrot und Würstchen zusammen zu kommen - so lässt sich das »wald-pädagogische« Konzept zusammenfassen.

Ein weiteres Projekt ist der Kohlemeiler Düttling, der eine alte Tradition aufgreift und im Mai angeheizt wird. Im Kermeter gab es einmal weit über 1.400 Meilerplätze, auf denen in großem Umfang Holz zu Holzkohle für die Eisenindustrie im Schleidener Tal verarbeitet wurde. Der Köhler war damals nicht wählerisch - jede Holzart, die ihm vor die Axt kam, wurde verwendet.

Komödie

ARD  2022


Regie: Michael Rowitz
Produktion: Polyphon Pictures, Degeto
Darsteller: Sinje Irslinger, David Rott, Kristin Suckow