Greifvogelstation Hellenthal:

Sehtest fürs Adlerauge

David Dreimüller, Volksfreund • 21. April 2008


Für die ARD-Sendung »Die große Show der Naturwunder« wurden Adler der Greifvogel-Station Hellenthal einem "Sehtest" unterzogen und dabei gefilmt. Das Experiment soll zeigen, wie gut sie wirklich sehen können.

Adler

Weißkopfseeadler Grino ist weithin berühmt für seine guten Augen. Wenn er sich von seinen mächtigen Flügeln durch die Luft tragen lässt, peilt er ständig mit scharfem Blick die Welt unter sich. Denn dort könnte ja etwas Interessantes auf ihn warten, zum Beispiel ein Stück Rehfleisch — Grinos Leibspeise.
Was Grino nicht ahnt: Diesmal fliegt er für ein Millionenpublikum — auch, wenn das nirgendwo zu sehen ist.

Kein einziger seiner Flügelschläge entgeht dem langen Objektiv, mit dessen Hilfe hinter einem Holzklotz ein Kameramann den Flug des Adlers verfolgt. Wobei diesmal weniger die Flugkünste des großen Greifvogels im Brennpunkt stehen.

"Wir machen hier einen Sehtest für Adler", erklärt Daniel Boltjes interessierten Zuschauern in Reifferscheid die Hintergründe des Filmdrehs. Boltjes ist Redaktionsleiter bei "First Entertainment", einer Filmfirma aus Köln.

Große Show der Naturwunder

Fernsehfilme rund ums Wissen

Diese produziert im Auftrag der ARD einen Beitrag für die Unterhaltungssendung "Die große Show der Naturwunder", einer der populärsten deutschen Fernsehproduktionen rund ums Wissen. In dem in Reifferscheid gedrehten Beitrag wird das legendäre Sehvermögen der Greifvögel genauer unter die Lupe genommen.

"Wir haben heute auch schon mit einer Rucksack-Kamera gedreht", berichtet Boltjes. Dazu wurde einem Adler eine fingergroße Kamera auf den Rücken gesetzt. Diese zeichnete dann den Flug aus der Sicht des Adlers auf.Zwischen den Dreharbeiten knarzt immer wieder das Funkgerät von Boltjes.

Eine Frauenstimme meldet sich und gibt Instruktionen zum weiteren Ablauf der Dreharbeiten.
Beobachtet wird der Dreh vom Turm der Reifferscheider Burg aus. Von dort kommen auch die Instruktionen. "Der Adler wird im Experiment von dort oben starten gelassen. Wir wollen wissen, wie gut er auf die Distanz Dinge wahrnehmen kann", beschreibt Boltjes das Experiment. Auf der Burg selbst wacht Karl Fischer, Leiter der Greifvogelstation Hellenthal, über den Ablauf des Experiments und über seine eingesetzten Vögel.Fischer ist die Show gut bekannt. Denn die Greifvögel aus Hellenthal waren schon einmal zu Gast in der Wissensshow.

Auch in der ersten Ausgabe der Show benötigte man Adler und fragte dazu in der Greifvogelstation an. "Für das heutige Experiment ist die Lage hier in Reifferscheid ideal", begründet der Redaktionsleiter die Wahl der "Location". Denn durch die Burg habe man einen hervorragenden Ausblick über die im Tal liegenden Wiesen, auf denen die Experimente stattfinden. Zudem spreche die Nähe zur Greifvogelstation für Reifferscheid. Das Experiment mit Grino ist schnell vorüber. Ruckzuck packt das sechsköpfige Produktionsteam sein Equipment zusammen, demontiert die Versuchsvorrichtungen und verstaut alles in den Autos.
"Jetzt geht's weiter zum nächsten Experiment, gleich auf der anderen Seite des Waldes", kündigt Boltjes an.

Quizfragen zu den Wundern der Natur

Einige im Team wirken schon ein bisschen durchfroren. Dies ist bei dem kalten Eifel-Wetter auch kein Wunder, dreht man doch schon seit dem frühen Morgen. Als Produktionszeit wurde nur ein Tag angesetzt, um den Beitrag fertig zu drehen. Das Adler-Experiment soll im Rahmen der Unterhaltungssendung "Die große Show der Naturwunder" am 3. Juli um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt werden. Dabei müssen Prominente Quizfragen beantworten, die sich rund um die Wunder der Natur drehen. Moderiert wird die Show, von der es bereits sechs Ausstrahlungen gab, von Frank Elstner und Ranga Yogeshwar. Dann erfahren die Zuschauer, ob Grinos Augen wirklich so scharf sind...