Goiginger dreht "Der Fuchs"

28.04.2021 • von Heike Angermaier


Adrian Goiginger, der für "Die Beste aller Welten" vielfach prämiert wurde, inszeniert seit 21. April 2021 das Historiendrama um die Freundschaft eines Soldaten zu einem Fuchswelpen. Es entsteht in österreichisch-deutscher Koproduktion.

Erzählt wird die Geschichte von einem jungen Soldaten, der den Zweiten Weltkrieg auch dank der Freundschaft zu einem gefunden Fuchsjungen übersteht und den Glauben an die Liebe behält. Simon Morze aus Der Trafikant" spielt die Hauptfigur Franz Streitberger, einen verstoßenen Bauernsohn und Motorradkurier in der Armee.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs trifft der introvertierte junge Soldat auf einen verwundeten Fuchswelpen, den er versorgt wie sein eigenes Kind und mit in das besetzte Frankreich nimmt. Durch diese sonderbare Freundschaft mit dem Tier holt ihn seine eigene Vergangenheit als verstoßener Bauernsohn langsam ein, vor der er stets davon gelaufen ist.

Traum-Erfüllung

Schon als Teenager in Saalfelden war Adrian Goiginger fasziniert von dieser berührenden Tierfreundschaft und schon damals entstand der Plan, dies zum Stoff eines Drehbuchs zu machen. Jetzt, nach jahrelanger, intensiver Vorbereitung, wird das Projekt als Kinofilm realisiert.

Adrian Goiginger selbst sagt über das Projekt: "Für mich geht ein großer Traum in Erfüllung. Mein Urgroßvater wurde 100 Jahre alt und bis zu seinem Tod im Jahr 2016 erzählte er mir die tragischen und hoffnungsvollen Episoden aus seinem Leben. Am meisten berührt hat mich die Freundschaft mit einem Fuchs, den er 1940 ein ganzes Jahr lang während des Krieges bei sich hatte und versorgte. Diese Geschichte ist so unglaublich, dass ich mir es als Teenager schon zum Ziel setzte, sie zu verfilmen."

Goiginger schrieb das Drehbuch und produziert auch mit seiner und Gerrit Kleins Giganten Film aus Ludwigsburg und seiner 2010 Entertainment aus Salzburg und seinem dortigen Partner Peter Wildling. Von deutscher Seite produzieren außerdem Hana Geißendörfer und Malte Can mit Geißendörfer Pictures, von österreichischer außerdem Tommy Pridnig und Peter Wirthensohn mit Lotus Film sowie Alexander Glehr und Johanna Scherz mit Film AG.
SWR/Arte, ORFund BR sind Senderpartner des Historiendramas, das Goiginger schon länger plant.

Vorbereiten mussten sich auch die tierischen Stars des Streifens, denn natürlich kann aus nachvollziehbaren Gründen nicht nur ein Fuchs alle Szenen vor der Kamera absolvieren.
Tiertrainer hatten sich mit zwei großen und zwei kleinen Füchsen in eine Ferienwohnung im Raum Hellenthal eingemietet und dort auch im Garten mit den Tieren fiír die Dreharbeiten trainiert.

Burg Dreiborn wird wieder Drehort

Die höchst gelegene Wasserburg der Rheinlands - Burg Dreiborn bei Schleiden am Rand des Nationalparks Eifel - ist in Privatbesitz und liegt seit vielen Jahren zwar hübsch, aber hauptsächlich verlassen in der Landschaft. Manchmal jedoch ist dort plötzlich für wenige Tage oder Wochen die Hölle los - immer dann, wenn eine Filmcrew die alten Gemäuer in der Eifel bezieht, um einen neuen Streifen für Kino oder Fernsehen zu drehen.
Ende April 2021 war es wieder einmal soweit: Militärische Fahrzeuge aus den 1940er Jahren, Uniformen und Frisuren der Darsteller und Statisten ließen erahnen, dass die Eifel eirnnal mehr als Schauplatz des Zweiten Weltkriegs in die Kinos kommt.
Knapp drei Wochen lang nächtigten Schauspieler und Filmcrew im Hotel Eifelkern in Schleiden, das nach der Flutkatastrophe am 14. Juli 2021 für mehrere Monate schließen musste.