E s ist einfach und sehr verführerisch, auf die dunkle Seite der Macht zu wechseln. Das wissen wir spätestens seit der Science-Fiction-Serie »Krieg der Sterne«, von 1977 an produziert von George Lucas.

Die Versuchung bestand wahrscheinlich zu allen Zeiten. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit waren es beispielsweise verarmte Adlige auf der Suche nach einem neuen, ertragreichen Geschäftsmodell, die zu Raubrittern wurden.
Manche brachten dazu die besten Voraussetzungen mit - eine eigene Burg an strategisch passender Stelle und genügend "Follower".

Dreharbeiten

Ein paar Szenen in der Eifel drehen - das ist inzwischen nichts besonderes mehr. Aber den größten Teil eines Films an verschiedene Orten der Eifel zu verlegen, da müssen schon Zombies bzw. Mutanten vorbeischauen.
Extinction wurde an sehr ungewöhnlichen Orten gedreht wie auf der ehemaligen Nike-Atomraketenbasis bei Blankenheim-Mülheim, an der Reifferscheider Burg und im Inneren der Hellenthaler Oleftalsperre.

Hauptdarsteller Daniel Buder hatte eine Freundin in der Gemeinde Blankenheim und den richtigen Einfall, als er eines Tages bei der Rückfahrt nach Köln an der verlassenen Atomraketenbasis vorbeifuhr: eine tolle „Location“ für einen apokalyptischen Film!

Keine Probleme mit der Drehgenehmigung: Die Verwaltung war sofort Feuer und Flamme, genau wie an der Staumauer der Oleftalsperre oder in Blankenheim, wo vor dem Kreismuseum ein Auto in die Luft gejagt wird.


*** Reifferscheid ***

Zwei Burganlagen und ein Besucher-Bergwerk, ein Wildgehege mit Greifvogelstation, eine Talsperre und ein historischer Schienenbus - die Sehenswürdigkeiten der kleinen Eifelgemeinde (knapp 8.000 Einwohner) reichen locker für drei oder vier touristische Destinationen.
Ganz zu schweigen von den gut ausgebauten (Rad-)Wandertouren der Region, den Narzissenwiesen in Hollerath und den Wintersportangeboten am Weißen Stein - na gut, die Winter in der Eifel sind auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren…

Dabei bildet bis heute nicht der Tourismus, sondern die metallverarbeitende Industrie in den Tallagen von Hellenthal und Blumenthal mit rund 1.500 Arbeitsplätzen das wirtschaftliche Fundament der Gemeinde.

Unter Tage

Mit ihren Erzvorkommen galt die Eifel schon in der Antike (Kelten, Römer) als eines der wichtigsten Abbaugebiete nördlich der Alpen; hier entwickelte sich die Keimzelle der deutschen Montanindustrie.
Das Bleierzbergwerk bei Hellenthal-Rescheid ist urkundlich seit 1543 bekannt. Mitte der achtziger Jahre begann der Heimatverein zusammen mit Wissenschaftlern der Hochschule Aachen das Bergwerk wieder freizulegen; mittlerweile finden täglich Führungen unter Tage statt.

Eisenbahnfans konnten Hellenthal jeden Sonn- und Feiertag im Sommerhalbjahr mit einem historischen MAN-Schienenbus von Kall aus erreichen, jedenfalls bis zur Eifelflut vom 14. Juli 2021, als große Teile der Strecke zerstört wurden.

Mittelalterflair

Reifferscheid und Wildenburg sind zwei typische Burgsiedlungen im Gemeinde­gebiet. Die Burgruine Reifferscheid mit ihrem historischen Ortskern geht in der ältesten Bausubstanz auf das 11. Jahrhundert zurück. Die Wildenburg, einzige nicht zerstörte Höhenburg bei Hellenthal im Kreis Euskirchen aus dem 12. Jahrhundert, wird heute als Begegnungs-, Erholungs- und Bildungsstätte genutzt.

Greifvogelstation

Ein besonderes Ausflugsziel für die ganze Familie ist das Wildgehege Hellenthal mit angeschlossener Greifvogelstation, dem Herzstück der Anlage.
Bei den regelmäßigen Flugvorführungen werden Adler, Bussarde, Milane und Falken mit waghalsigen Manövern in freiem Flug gezeigt. Den Besuchern wird geraten, besonders auf ihre kleinen Hunde aufzupassen...

Die Nachzuchterfolge der Station sind beeindruckend, viele Greifer wurden in den letzten Jahren ausgewildert.
Neben den Greifvögeln begegnet der Besucher auf der 65 ha großen Parkanlage überwiegend einheimischen Wildarten wie Rotwild, Damwild, Schwarzwild, Fuchs und Luchs.

Bewertung:   4,4/5  Tripadvisor

Horror • Sci-Fi

2011


Regie: Niki Drozdowski
Produktion: Cinema Ergo Sum
Darsteller: Daniel Buder, Luise Bähr, Jerry Coyle