D er arme, alte Geppetto staunt nicht schlecht, als die von ihm aus einem Stück Holz geschnitzte Figur plötzlich quicklebendig wird. Schnell sorgt Pinocchio im ganzen Dorf für Aufregung.

Die Holzpuppe hat fast alles, was einen richtigen Jungen ausmacht, vor allem einen gesunden Appetit und jede Menge Unsinn im Kopf. Mit der Wahrheit nimmt es Pinocchio nicht immer so genau, doch bei jeder Lüge wird seine Nase länger und länger.
Pinocchio schwänzt die Schule, rührt den Direktor des Puppentheaters Mangiafuoco zu Tränen und stürzt sich von einem Abenteuer in das andere. Schließlich findet er sich sogar im Bauch eines riesigen Fisches wieder.

Dreharbeiten

Die ARD macht Burg Dreiborn zu Pinocchios Wunderland: Vier Tag lang wurde auf der höchstgelegenen Wasserburg des Rheinlands für einen 180-Minuten Zweiteiler gedreht, der 2013 im Weihnachtsprogramm des „Ersten“ gelaufen ist. Zuvor waren reichlich Kinder der Region als Komparsen gecastet worden.
Klar, dass es am Set auf Burg Dreiborn dadurch schnell recht anarchisch aussieht. Als Darsteller mit dabei sind unter anderem: Mario Adorf als Meister Geppetto und Ulrich Tukur als Besitzer des Puppentheaters Mangiafuoco, Inka Friedrich sowie Benjamin Sadler, Florian Lukas und Sandra Hüller.

Filmkritik

• Langatmige und -weilige Verfilmung mit denkbar hölzernen Animationen nebst teils unterforderten (Adorf) und teils knallchargierenden Darstellern. Wir waren bereits nach einer 1/4 Stunde von dem träge dahinplätschernden Filmchen komplett narkotisiert.
kumi

• Die am Computer entstandene kulleräugige Titelfigur, die nachträglich in den Film integriert wurde und aussieht wie Chucky, die Mörderpuppe, ist nur eines der vielen Mankos dieser weihnachtlichen "Pinocchio"-Verfilmung der ARD.
Mit seinem Infantilitätsniveau ist der Zweiteiler ein lupenreiner Kinderfilm, dafür ist er mit zwei Mal 90 Minuten aber viel zu lang.

Tilmann P. Gangloff, Tittelbach.tv

• Die Effekte sind nicht immer ganz überzeugend, die vielen Episoden machen den Film etwas unzusammenhängend. Ansonsten aber ist die Umsetzung des Kinderbuchklassikers sehr nett, gerade jüngere Zuschauer werden bei den abwechslungsreichen Abenteuern und dem eher einfach gehaltenen Humor ihren Spaß haben.
Film-Rezensionen

Bewertung:   5,2/10  IMDb


*** Burg Dreiborn ***

nahe am Nationalpark Eifel, ist die höchstgelegene Wasserburg im Rheinland (540 Meter über Normal-Null). Sie wurde um das Jahr 1300 aus Bruchstein errichtet und später teilweise verputzt. Erweitert wurde sie zwischen 1680 und 1695 um ein zweigeschossiges Wohnhaus und den Südflügel. Mit ihren breiten Wassergräben und den beeindruckenden Burgwällen ist die Burganlage ein gutes Beispiel für die Bauweise einer rheinischen Wasserburg.
Ihre wunderschöne Lage und die interessante Architektur machen sie zu einer beliebten Filmkulisse: So wurden hier zwischen 2005 und 2015 vier Fernsehfilme gedreht (Die Bluthochzeit, Pinocchio, Liliane Susewind, Begierde - Mord im Zeichen des Zen).

Die Burg Dreiborn befindet sich in Privatbesitz und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Sie erlebte in ihrer Geschichte manche Glanzzeiten, aber auch verheerende Verwüstungen (zumindest aktuell nicht durch Touristen).
Die Burg stand fast 400 Jahre (von 1585 bis 1982) im Eigentum der Familie von Harff, bevor sie an den heutigen Eigentümer Max Freiherr Raitz von Frentz vererbt wurde. Als schillerndste Figur gilt immer noch Ritter Arnold von Harff (1471-1505), der über seine Pilgerfahrt in das Heilige Land, nach Ägypten und das spanische Santiago de Compostella ein reich bebildertes Reise-Tagebuch verfasste. 

Familie • Fantasy

WDR  2013


Regie: Anna Justice
Produktion: FFP New Media
Darsteller: Mario Adorf, Benjamin Sadler, Inka Friedrich