E in bekannter Aachener Immobilienhai hängt tot an der Victor-Neels-Brücke in Vogelsang, in Krakau wird ein Professor der RWTH Aachen tot aufgefunden und im Hambacher Forst eskaliert die Gewalt.

Kommissar Fett und sein Kollege Schmelzer ermitteln in Aachen, Düren, Heimbach, Vogelsang und Moresnet. Sie stoßen auf ein ganzes Bündel an Motiven: Eifersucht, Rache, Konkurrenz.
Als im Kloster Steinfeld ein weiterer Toter gefunden wird, entdecken die Kommissare unheimliche Verbindungen zwischen den Fällen …

Die Protagonisten, die beiden Kripo-Beamten aus Aachen, müssen in die Eifel, denn hier laufen die Fäden zusammen. Erst geht es nach Mariawald, einem Kloster bei Heimbach, das geschlossen werden soll, dann nach Vogelsang im Nationalpark Eifel.
Richtig Fahrt nehmen die Ermittlungen auf, als Wanderer im Umfeld von Kloster Steinfeld bei Kall einen Toten im Klärbecken entdecken. Der Tote stammt aus Söte­nich, einem weiteren Kaller Ortsteil, und wollte eigentlich zur Beichte, berichtet Klosterpfarrer Vincken.
Und was ist nun mit den toten Bibern?
Das muss wohl jeder Leser selbst herausfinden.

Rezensionen

• Auch dieses Mal ist Olaf Müller ein sehr spannender Krimi gelungen. Der Autor beweist wieder einmal, wie gut er die Gegend kennt, die Charaktere der Menschen dort nachempfinden kann, die Querelen, aber auch die Geschichte der Gegend. Er lässt im Krimi auch viel Hintergrundwissen einfliessen, z.B. zu Steinfeld und Vogelsang
Sabine DB

• Da die Kommissare allein nichts auf die Reihe kriegen, kommen ab Seite 138 ein paar andere Ermittler dazu. Ein Diakon Vincken und ein paar Kollegen aus anderen Revieren, die tatsächlich mal Beteiligte finden. Sie finden keine Tatverdächtigen, nur Beteiligte.
Tote Biber schlafen nicht. Aber die Leser sicher. Das Buch kann ich leider nicht empfehlen.
Martin von My Next Book

• Olaf Müllers Kriminalromane sind gleichsam witzig und schwermütig, humorvoll und nicht selten bitter böse. Allesamt sind sie aber vor allem sehr authentisch. Das liegt ohne Zweifel daran, dass der Autor die Orte, über die er schreibt, alle sehr gut kennt.
Sandra Kinkel, Aachener Nachrichten

Bewertung:   4,4/5 Amazon

Der Autor

Olaf Müller wurde 1959 in Düren geboren, sein Vater war Polizist. Er ist gelernter Buchhändler und studierte Germanistik sowie Komparatistik an der RWTH in Aachen.
Seit 2007 leitet er den Kulturbetrieb der Stadt Aachen. Sprachreisen führten ihn oft nach Frankreich, Italien, Spanien sowie Polen und Austauschprojekte in Aachens Partnerstädte Arlington (USA), Kostroma (Russland) und Reims (Frankreich).
Olaf Müller hält Vorträge u.a. zum Thema Heimat und Identität. Als Segelflieger kennt er die Eifel aus der Luft, als Wanderer vom Boden.
Die Eifel und die Menschen dort, das ist für Olaf Müller ein wunderschönes Stück Heimat. So ist es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet in Sötenich, Rinnen und Steinfeld kräftig ermittelt wird und schauerliche Dinge passieren.
Für Steinfeld erfand Olaf Müller zwei Priester, einer ähnelt der Figur des "Pater Brown", der nun mit der Mordkommission in Euskirchen zusammen ermitteln muss.
"Steinfeld ist ein großer Entschleunigungsort, ein Ort der Stille und der Rückkehr", erklärt der Autor.

In der Regel dauert es ein Jahr von der ersten Idee eines Buches bis zu seiner Fertigstellung. „Ich schreibe morgens zwischen fünf und sechs Uhr, am Wochenende und im Urlaub. Man kann meine Krimis zwar durchaus in wenigen Tagen lesen. Das Schreiben dauert aber eben doch deutlich länger.“ Die Figur seines Hauptkommissars Michael Fett habe er dabei schon sehr lange im Kopf, erzählt Müller weiter. „Aber es hat ewig gedauert, bis ich mich getraut habe, eine Word-Datei zu öffnen und mit dem Schreiben anzufangen.“
Michael Fett sei ein „leicht verschrobener Columbo-Typ“, beschreibt Müller seine Hauptfigur. „Ein echtes Vorbild gibt es für ihn aber nicht. Er ist völlig frei erfunden.“


*** Kloster Steinfeld ***

Das Kloster gilt in seiner Gesamtanlage als eines der besterhaltenen klösterlichen Baudenkmäler des Rheinlands und liegt direkt am Premiumwanderweg Eifelsteig.
Seine Anfänge reichen bis in die Zeit Heinrichs I. (919-936) zurück. Die dem Kloster angeschlossene Basilika wurde zwischen 1142 und 1150 als eine der frühesten deutschen Gewölbekirchen von Prämonstratenser Mönchen erbaut.
Weltberühmt ist die Basilika für ihre einzigartige König-Orgel von 1727 sowie den sterblichen Überresten des Heiligen Hermann Josef. Heute legen Pilger Äpfel auf seinen Sarkophag.
Nach der Säkularisierung 1802 durch Napoleon diente das Kloster weltlichen Zwecken, bis es 1923 vom Orden der Salvatorianer übernommen wurde. Neben einer Hand voll Mönchen älteren Semesters gibt es dort heute die Akademie Kloster Steinfeld, ein Bildungs- und Gästehaus sowie ein Gymnasium.

Das große Klostersterben

Das Durchschnittsalter liegt deutlich über 70, qualifizierter Nachwuchs ist kaum zu bekommen: Obwohl keiner ihrer Bewohner auf eine großzügige Vorruhestandsregelung pocht, müssen die Klöster in der Eifel eins nach dem anderen dichtmachen.
Das gilt für das Karmelitinnenkloster Maria Königin in Zweifall genauso wie das Benediktinerinnen-Kloster in Steinfeld, die Trappistinnen-Abtei Maria Frieden in Dahlem oder die Abtei Mariawald bei Heimbach.
Die letzten Nonnen und Mönche machen das Licht aus, versuchen aber vorher noch, irgendeine Form der sozialen Weiternutzung sicherzustellen.

Private-Public-Partnership

Auch das Salvatorianer Kloster Steinfeld neben der berühmten "Eifel-Basilika" wurde im Herbst 2013 zum Verkauf gestellt wurden. Zwei Wochen vor Weihnachten konnte dann die frohe Botschaft verkündet werden: Die Salvatorianer bleiben in Steinfeld, der aus Mechernich-Wachendorf stammende Bierbrauer Wolfgang Scheidtweiler macht das nötige Kleingeld locker, um das Kloster weiterzubetreiben.
Mit seiner Unterstützung entstand 2015 im ehemaligen Internat und dem Gästehaus des Klosters ein Tagungszentrum mit 180 Betten im 4-Sterne-Bereich.

Bewertung:   4,5/5  Tripadvisor